
Therapie Bandscheibe und ISG
Epiduroskopie
Epiduroskopie (=minimalinvasiv)
Die Epiduroskopie ist ein modernes, minimalinvasives Verfahren zur Diagnose und Behandlung chronischer Rücken- und Beinschmerzen. Sie ermöglicht den direkten Blick in den Wirbelkanal – für eine gezielte, schonende Therapie bei unklaren Schmerzursachen oder Narbenbildung nach Operationen.

Minimalinvasive Verfahren können oft ambulant angewandt werden und sind eine sehr effektive Alternative zu OPs...
Dr. Vincent Hagel
Was ist eine Epiduroskopie?
Die Epiduroskopie ist ein minimalinvasives Verfahren zur Diagnostik und Behandlung von Schmerzen und Problemen im Bereich der Wirbelsäule, insbesondere bei chronischen Rückenschmerzen, die von Nervenreizungen oder Narbengewebe im Spinalkanal oder den Bandscheiben ausgehen.
Wie läuft die Untersuchung ab?
Über eine winzige Hautöffnung wird ein dünnes, flexibles Spezialendoskop in den Epiduralraum (also den Raum zwischen Wirbelkanalwand und Rückenmarkshaut) eingeführt. Über eine Kamera liefert das Gerät Live-Bilder aus dem Inneren des Wirbelkanals.
Was kann man damit sehen?
Ärzte können Strukturen wie Nervenwurzeln, Narbengewebe, Bandscheibenvorfälle oder Entzündungsherde direkt begutachten.
Kann man damit auch behandeln?
Ja. Neben der reinen Inspektion lassen sich während der Epiduroskopie auch therapeutische Maßnahmen durchführen:
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Lösung von Narbengewebe (Adhäsiolyse)
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gezielte Medikamentengaben (z. B. Kortison gegen Entzündungen)
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Spülungen des Epiduralraums
Wann wird eine Epiduroskopie eingesetzt?
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Unklare chronische Rücken- oder Beinschmerzen
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Narbenbildung nach Bandscheiben-OPs (Postnukleotomie-Syndrom)
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Spinalkanalstenose
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Bandscheibenvorfälle
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Therapieresistenter Schmerz trotz anderer Maßnahmen
Ist das eine OP?
Streng genommen ist die Epiduroskopie kein großer chirurgischer Eingriff, sondern eine minimalinvasive Intervention. Im Unterschied zu einer offenen Operation wird kein großer Hautschnitt gesetzt, keine Muskeln werden abgelöst, und es müssen keine Knochenanteile entfernt werden. Stattdessen genügt meist ein kleiner Zugang von wenigen Millimetern. Dadurch ist die Methode viel schonender, verursacht weniger Schmerzen, hinterlässt kaum Narben und ermöglicht oft eine schnelle Rückkehr in den Alltag – häufig sogar ambulant.
Welche Vorteile hat die Methode?
✅ direkte Sichtkontrolle statt „Blindtechnik“
✅ oft ambulant möglich
✅ gezieltere Therapie möglich
✅ minimalinvasiv, also sehr gewebeschonend
✅ meistens sofort schmerzfrei
✅ schnelle Rückkehr in das Arbeitsleben
Kurz gesagt:
Die Epiduroskopie ermöglicht Ärzten einen Blick in den Wirbelkanal, um Ursachen chronischer Schmerzen präzise zu erkennen und oft gleich zu behandeln – ohne große Operation.