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Header Hüfte und Iliosakralgelenk

Anatomie und Funktion

Das Iliosakralgelenk

Die Iliosakralgelenke (ISG) / Kreuzdarmbeingelenk

Die Iliosakralgelenke ISG sind die beiden von inneren Faszien zusammengehaltenen Knochenspalten zwischen dem Kreuzbein und den beiden Beckenschaufeln/Darmbeinen. 

Die Iliosakralgelenke ISG

Zu viele Patientinnen und Patienten leiden chronisch unter ihrem sie schmerzhaft einschränkenden chronischen ISG Syndrom...

Dr. Vincent Hagel

Iliosakralgelenk Einführung

Erst durch das fein aufeinander abgestimmte Zusammenspiel der inneren Core-Faszien rund um das Kreuzbein sowie den Core-Muskeln Piriformis und Iliopsoas gewinnt das Gangbild des Menschen seine bestmöglich harmonisch ansprechende Dynamik. Sensomotorisch intakte ISG-Strukturen drücken sich in einer ansprechenden Körperhaltung und in einem harmonischen Gangbild aus. Das ISG ist aber kein gewöhnliches Gelenk. Bei einer ISG-Arthrose spielt "ISG-Knorpel" eine weit weniger wichtige Rolle als die Struktur und Funktion der "ISG-Faszien" rund um das Kreuzbein Sakrum. 

"Knorpelabrieb" / Knorpelschäden im ISG sind beim ISG-Syndrom also nicht das Thema. Die Schmerzen bei einer ISG-Arthrose, bei ISG-Rheuma (Sakroiliitis) und auch bei ISG-Blockaden sind überwiegend auf die tiefen Faszien des unteren Rückens und der Hüften und deren Verankerungen in den Knochenrinden des Kreuzbeins und der beiden Darmbeine zurückzuführen. Diese ISG-Strukturen sind intensiv von verschiedenen Sensoren durchsetzt, interagieren dadurch auch mit dem (Ilio-)Psoas- und vor allem auch mit dem Piriformismuskel - letztlich dann auch mit dem gesamten übrigen Fasziensystem des Körpers.

Anatomie Iliosakralgelenk

Sämtliche Faszien sind das von extrem feinsten Nervenfasern und äußerst empfindlichen sensiblen Sensoren durchzogene Bindegewebe. Zusammen mit dem Blut, der Lymphe, den Immunzellen und den Hormonen bilden die Faszien ein einheitliches Struktur- & Funktion- & Regulationssystem des Körpers, das im unteren Rücken und in der iliosakralen Hüfte einige spezifische Besonderheiten aufweist. 

 

Faszien neigen bei Vernachlässigungen im Lifestyle aber auch rasch zu immunreaktiven Störungen, mit latent entzündlichen Verklebungen, zunehmenden Vernarbungen und schließlich auch regionalen Verformungen -  mit Auswirkungen auf die gesamte Homöostase des Körpers, auf das gesamte biologische innere und äußere Regulationssystem. 

 

Die ISG Faszien mit allen weiteren inneren Faszien des unteren Rückens und Beckens, den hyper-reagiblen und deshalb zu Verkürzungen und inneren Spasmen neigenden beiden Corestabilisationsmuskeln Piriformis und Psoas "balancieren" den Rumpf elastisch und harmonisch auf den Hüften über den Oberschenkeln und Beinen.

 

Neuronale Faszien-Rezeptoren regulieren den blitzschnell den Spannungszustand der iliolumbalen, iliosakralen, lumbosakralen anatomischen Faszien-Züge. Dies immer in der Gesamtschau mit den spiral-dynamisch verlaufenden myofascialen Kraft- und Zuglinien des gesamten Körpers. Von der so vernachlässigten sensibel die Körperspannung lenkende Fußsohlenfaszie (Fascia plantaris) bis in die an der Nasenwurzel und über den Augen endende Kopfschwarte (Galea aponeurotica).

 

In der Kontrolle des Spannungszustands des gesamten inneren Fasziensystems und der Coremuskeln spielen das vegetative Nervensystem mit dem Sympatikus-Grenzstrang und dem Gegenspieler Vagus und pelvinem Parasympathikus sowie eine Vielzahl unterschiedlicher Botenstoffe einschließlich der Hormone an den neuromesenchymalen Rezeptoren die Hauptrollen. Die muskuläre Kraft ist hier weniger wichtig als das sensomotorisch harmonische Zusammenspiel von Faszien- und Muskelgewebe, so auch der sensiblen Bandscheiben, der Iliosakral- & Wirbelgelenke, der Faszien des Steißbeins und natürlich auch der bindegewebigen Faszienauskleidung des Spinalkanals. 

Funktion Iliosakralgelenk

Das Zusammenspiel zwischen Faszien, Zwerchfell, Beckenboden sowie den speziellen Corestabilisatoren Psoas und Piriformis bei der sogenannten "sensomotorischen Stabilisation" des Rumpfes im Becken ist eine nicht immer ohne Störungen ablaufende Meisterleistung der Natur. Das Kreuzbein zwischen den beiden Beckenschaufeln ist hierbei  "Dreh- und Angelpunkt" / "Relais-Station" der myofaszialen Spannungslinien im unteren Rücken zur dynamisch aufrechten Körperhaltung. Anhaltende Über-/Fehlbelastungen, Schwangerschaften, (Sport-)Unfälle, anhaltender Stress und Fehlernährung, Nikotin, etc. können zur Instabilität, Dekompensation und ISG-Arthrose, ISG-Arthritis der Kreuzdarmbeinfuge führen. 

 

Als Nahtstelle zwischen Rücken, Hüfte und Oberschenkeln können Folgeschäden auftreten: an der Wirbelsäule bis hin zur Spinalkanalstenose, an der Hüfte bis hin zur Coxarthrose und im Bereich des Unterleibs und Beckenbodens bis hin zu Dauerschmerzen, Coccygodynien und Dysfunktionen des Beckenbodens und der Beckenorgane.

 

Neue Konzepte zur Stabilisierung und zur Regeneration der iliosakralen Knochenspalte ISG im hinteren Beckenring, zur Wiederherstellung der tiefen, schwer zugänglichen Faszien samt Psoas und Piriformis in der Mitte des Körpers ("Core") setzen sich jetzt durch. Zu viele Patientinnen und Patienten leiden chronisch unter ihrem sie schmerzhaft einschränkenden chronischen ISG Syndrom. Sie suchen jetzt auf ihrer erschöpfenden Odyssee durch Praxen und durch das Internet mehr Hilfe als weiterhin nur wieder Übungen, Schmerzmittel, Psychopharmaka oder chirurgisch operative Wirbel- & ISG-Fusionsmethoden: wie helfen im ISG aus dem Eigenblut gewonnenes´plättchenreiches, also  thrombozytenreiches Blutplasma, oder/und gezielte spezielle regenerative Stoßwellenimpulse sowie die sensomotorische komplexe Faszienregeneration?

Typische Krankheiten im Iliosakralgelenk

Der geläufigste Ausdruck für Schmerzen, Blockaden und Einschränkungen durch das Iliosakralgelenk ist das Iliosakralsyndrom oder ISG-Syndrom. Das Iliosakralsyndrom kann durch eine ISG Blockade, eine ISG Arthrose oder eine ISG Entzündung Sakroiliitis (Rheuma) verursacht sein. Für eine wirklich profunde Analyse und Diagnose sind bei anhaltenden, vor allem auch nächtlichen und frühmorgendlichen Schmerzen, die Erfahrung eines sehr erfahrenen ISG Spezialisten einschließlich bildgebender Technologien mit entsprechend detaillierten MRT-Sequenzen, selten auch CT sowie Laborkontrollen mit einigen spezifischen rheumatologischen Blutwerten erforderlich.

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