Gezielte Therapien für untere Rückenschmerzen sind nur nach einer Analyse der verursachenden Anatomie möglich, also der Iliosakral- & Facettengelenke, des Spinalkanals, der Bandscheiben und des komplexen, schwer zugänglichen inneren Core-Faszien-Systems.
Chronische Rückenschmerzen besser analysieren
Viele Hüft- und Rückenschmerzen mögen auf Stress und überfordert verkrampfte Rückenmuskeln zurückzuführen sein. Sie werden als nicht spezifische oder "unspezifische" untere Rückenschmerzen bezeichnet. Mehr Bewegung und Entspannung, Dehn- und Kräftigungsübungen, vielleicht auch Massagen und Physiotherape reichen völlig aus. Schmerzhafte Verspannungen brauchen keinen fachärztlichen Spezialisten.
Für "spezifische" Hüft- und Rückenschmerzen sind biologische anatomische Ursachen der Lendenwirbelsäule und der iliosakralen Hüfte wie etwa Rheuma, rheumatische Verklebungen und - immer häufiger bereits schon in jungen Jahren - die Bandscheibe und beginnende Arthrosen der Iliosakral- und Wirbelgelenke verantwortlich zu machen. Spezifische untere Rückenschmerzen sollten möglichst früh und gezielt ursächlich fachärztlich behandelt werden.
Bandscheibenvorfall, Bandscheibenverschleiß, ISG-Insuffizienz der Faszien mit Piriformis-Syndrom, ISG-Rheuma, ISG-Arthrose, Wirbelsäulenarthrose, Spinalkanalstenose, Wirbelfacettensyndrom, etc. sind also spezifische Rückenschmerzen.
Endgültig vorbei sind endlich die Zeiten, in denen sämtliche Schmerzen im unteren Rücken ohne Unterscheidung der Ursachen nach ein-und-dem-selben Schema, also mit Chirotherapie und Rezepten für Pharmako- und Physiotherapie, Akupunkturen oder mit wohlmeinenden Übungen und verschiedenen Faszienrollen zu behandeln versucht werden. Und, wenn diese nicht wirklich anhaltend helfen, macherorts gleich von einer OP die Rede war.
Bildgesteuerte Bioregeneration
Wenn Medikamente, Übungen und nicht mehr helfen, entzündliches Rheuma ausgeschlossen, und eine chirurgische OP noch keine wirklich sinnvolle Option ist , steht heute nach einer speziellen Analyse eine wachsende Zahl neuer, gezielter "minimalinvasiver" Behandlungsmöglichkeiten auch für spezifische, biostrukturell verursachte untere Rückenschmerzen mit und ohne Ischias zur Verfügung.
Daueranspannung, Stress, Psyche und Seele spielen bei der Entstehung von Schmerzen selbstverständlich stets eine sehr wichtige und unbedingt zu beachtende Rolle. Schmerzhafte Verspannung im Bereich der Hüfte und des unteren Rückens können andererseits aber auch durch anatomisch-strukturelle überreizte Wirbelsäulenleiden ausgelöst werden. Und diesen spezifischen Ursachen von unteren Rückenschmerzen sollte auch eine möglichst spezifische, d.h. eine möglichst gezielte und möglichst schonende Therapie-Chance eingeräumt werden.
Neben dem immer besser erforschten Iliosakralgelenk ISG und der oft überbewerteten Bandscheibe besitzen die Strukturen des Rückenmarkskanals (Spinalkanals), wie z.B. die Wirbelfacettengelenke, die inneren Faszien und verschiedenen Nervensysteme eine besonders große Bedeutung, die in der Analyse, Diagnostik und Therapie spezifischer, anatomisch-biologisch begründeter unterer Rücken- & Hüftschmerzen berücksichtigt werden sollten.
Bilder Rückenschmerzen
Die Schlüsselrolle des Iliosakralgelenks ISG
Jede gezielte Therapie hat also eine eindeutig den Schmerz erklärende Analyse zur unabdingbaren Voraussetzung. Sie setzt eine sehr große Erfahrung in der Abgrenzung zu unspezifischen Rückenschmerzen und einige absolut unerlässliche fachliche und technisch-apparative Grundvoraussetzungen voraus.
Eine Schlüsselrolle in der Entstehung und Chronifizierung von unteren Rückenschmerzen kommt der inneren Hüfte, der iliosakralen Knochenspalte zwischen dem Kreuzbein Sakrum und dem linken und dem rechten Darbein Ilium zu Iliosakralgelenk ISG zu. Das Sakrum = Kreuzbein zwischen dem linken und dem rechten Ilium = Darmbeinschaufel (engl. "hipbone") setzt sich normalerweise nach oben in die Bandscheibe L5/S1 und die Lendenwirbelsäule, nach unten in die Bandscheibe S4/Coccyx1 (oder S5/Coccyx1) und das Steißbein Os coccygis (engl. "coccyx" oder auch "tailbone") fort. Zusammengehalten werden diese anatomischen Strukturen vor allem durch fest-elastische Bänder = Faszien. Arthrose, Rheuma, Fehlbildungen und auch zu häufiges Sitzen setzen diesen tiefen Faszien mindestens so zu wie Stauchungen, Prellungen und Zerrungen.
Nach der ärztlichen Untersuchung samt der Beurteilung spezieller Schnittbilder wie MRT oder/und CT sind zur Gewichtung der verschiedenen Schmerzursachen / Schmerzquellen auch noch so genannte diagnostische Test-Spritzen unter dokumentierter Bildgebung notwendig. Solche diagnostische Testspritzen werden von vielen Patientinnen und Patienten häufig aber mit der eigentlichen, erst anschließend ursächlich gezielten Therapie verwechselt.
Die gezielte Therapie umfasst unterschiedliche minimalinvasive, d.h. möglichst schonende Interventionen (Maßnahmen) an den Faszien mit ihren Verankerungen in den Knochenrinden, den Bandscheiben sowie auch der Auskleidung des Spinalkanals und vor allem den Iliosakral- und Wirbelfacettengelenken. Bei Dauerreizungen der zugehörigen Nervenstrukturen werden immer häufiger so genannte Neuromodulationstherapien in speziellen Zentren durchgeführt. Sie sollten natürlich besser vor einer großen OP der Wirbelsäule als nach deren (wieder) erfolglosen Durchführung erwogen und gegebenenfalls durchgeführt werden.
Auch eine ganze Reihe neuer biomedizinischer Möglichkeiten zur Bioregeneration der dekompensierten Strukturen, wie etwa die gezielte Eigenblut- / PRP-Therapie und weitere alternativ-/komplementärmedizinische Therapien mit Substanzen wie Hyaluron, Botulinumtoxinen etc., sowie die ESWT-Stoßwellentherapie und die niederenergetische Farblichtlasertherapie LLLT (Low Level Laser Therapy) gewinnen immer mehr an Bedeutung.
Die unabdingbare Voraussetzung für sämtliche dieser gezielt biomedizinischen/bioregenerativen Möglichkeiten ist aber eben immer die eingehende, detaillierte Analyse der schmerzhaft dekompensierten Strukturen des unteren Rückens: der Lendenwirbelsäule, der Bandscheiben, des Kreuzdarmbeingelenks / ISG, des Steißbeins am Eingang zum Spinalkanal, der Wirbelfacettengelenke samt den inneren Faszien und ihren Nervensystemen.
Hinweis von Praxis Dr. Sigg
Bitte beachten Sie, daß diese Patienteninformationen in keinem Fall den persönlichen Kontakt zu einem Facharzt Ihres Vertrauens zu ersetzen vermag! Sie sollen lediglich eine breitere Basis zum Verständnis für weiterführende Maßnahmen in einer fachärztlichen Praxis schaffen! Zu Indikation, Risiken und Nebenwirkungen einer Therapie kann nur ein Facharzt Ihres Vertrauens bei einem persönlichen Kontakt rechtsverbindlich informieren!
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