Fascia sacrotuberale und Fascia sacrospinale sind Faszien im Iliosakralgelenk und wichtige Stabilisatoren von Rücken und Hüfte - Informationen von ISG Spezialist Dr. Sigg
Das Iliosakralgelenk - ein Faszien-Gelenk
Die iliosakrale Knochenspalte zwischen dem Kreuzbein Sakrum und dem Darmbein Ilium spielt eine zentrale Rolle bei der Fixierung der Lendenwirbelsäule im Beckenring: sie wird von den elastisch festen, aber auch sehr sensibel die Spannung steuernden tiefen Faszien stabilisiert. Diese geschieht in engster Koordination mit den Bandscheiben, den Fußsohlen und natürlich auch dem gesamten kompexen myofaszialen- und neuronalen Regulationssystem unseres Körpers.
Die Iliosakralfaszie oder Fascia iliosacralis geht nach oben nahtlos in die tiefe Fascia thoracolumbalis oder auch tiefe Rückenfaszie über. Nach unten setzt sie sich über die Fascia sacrotuberale und -spinale in den Hüft- und Oberschenkelbereich fort. Vor allem der Beckenboden, das Zwerchfell und die beiden inneren Corestabilisatoren Psoas und Piriformis sind in diesen die innere Körperspannung und Körperhaltung sensibel sensomotorisch regulierenden Komplex integriert: Hubert Joseph Pilates hat diese innere biologische Kraftmitte als "Powerhouse" bezeichnet und in den Pilates-Studios wird wie bei vielen Asanas im Yoga / Joga die Re-Vitalisierung des Biocore und der Corestability angestrebt.
Die Hauptursache von iliosakralen Dekompensationen sind Dysbalancen und Insuffizienzen, d.h. Instabilitäten des Fasziensystems mit minimalen Fehlbewegungen in der normalerweise elastisch recht festen iliosakralen Dehnungsfuge. Hierdurch kann es sowohl zu Stauchungen der Knochenrinde mit ödematösen Veränderungen im Darmbein- und Kreuzbeinknochen kommen. Aber auch die Knochenhaut im Übergang zur Iliosakralfaszie kann durch Zerrungen und Fehlbelastungen des Kreuzbeins gegenüber dem Darmbein empfindlich schmerzhaft reagieren.
Nur Faszien ohne Übersäuerungen und ohne Verklebungen in einem sensomotorisch intakten Faszienkomplex, beginnend an der Fußsohle und endend in der Kopfschwarte können letztlich auch eine wirklich harmonisch elastische Beweglichkeit des Kreuzbeins zwischen den beiden Darmbeinschaufeln und dem letzten Lendenwirbel mit zwischengelagerter letzter Bandscheibe L5/S1 garantieren.
Verständlich ist deshalb die Hilf- und Ratlosigkeit vieler von tiefen inneren Schmerzen in der inneren Hüfte geplagten Patientinnen und Patienten - wie allerdings auch von klassisch schulmedizinischen Physios und Ärzten bei nicht ausreichendem Erfolg von regelmäßig gewissenhaft durchgeführten "stabilisierenden Übungen zur Rumpf- und Bauchmuskelkräftigung".
Eine sensomotorisch Schulung des inneren Fasziensystems erfordert regelmäßige Kontrollen und subtil maßgeschneiderte Trainingsprotokolle.
Aber nur ein sensomotorisch neurovegetativ intaktes Fasziensystem ohne Übersäuerungen der Matrix zwischen den spiraldynamisch angeordneten Faserzügen kann einer zunehmenden Iliosakral-Instabilität zwischen Kreuz- und Darmbein durch zu langes Sitzen, fehlerhaftes Ernährungs- und Trinkverhalten sowie bei individueller Genetik und bei individueller hormonreaktiver Streßresistenz entgegenwirken.
Fascia thoracolumbalis und Fascia iliosacralis
sind zusammen mit der Fascia sacrotuberale und Fascia sacrospinale die wichtigsten Stabilisatoren von Rumpf, Rücken, Becken und Hüften
sind neurovegetativ und hormonell reaktive Strukturen, die auf verschiedene Streßsituationen intensiv reagieren können
tragen maßgeblich zu einem elastischen und harmonischen aufrechten Gangbild bei
sind in lange Faszienzüge von der Fußsohle bis zur Kopfschwarte integriert
Hinweis von Praxis Dr. Sigg
Bitte beachten Sie, daß diese Patienteninformationen in keinem Fall den persönlichen Kontakt zu einem Facharzt Ihres Vertrauens zu ersetzen vermag! Sie sollen lediglich eine breitere Basis zum Verständnis für weiterführende Maßnahmen in einer fachärztlichen Praxis schaffen! Zu Indikation, Risiken und Nebenwirkungen einer Therapie kann nur ein Facharzt Ihres Vertrauens bei einem persönlichen Kontakt rechtsverbindlich informieren!
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